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1. August 2024 12:51 Uhr

Kraftstoffpreise im Juli 2024

Dieselpreis im Juli auf neuem Jahrestief
 

•  Super E10 rund 0,5 Cent, Diesel rund 0,3 Cent günstiger als im Juni
•  Super E10 im Juli in Mannheim, Bonn und Stuttgart am günstigsten
•  Super E10 in Bremen, Nürnberg und Hamburg am teuersten
•  Diesel im Juli in Bonn, München und Bochum am günstigsten
•  Diesel in Leipzig, Wuppertal und Hamburg am teuersten

Nürnberg, 1. August 2024. Trotz der Sommerferien sind die Kraftstoffpreise im Juli den dritten Monat in Folge gesunken. Wie die monatliche Auswertung des Verbraucherinformationsdienstes Clever Tanken zeigt, kostete ein Liter Super E10 im vergangenen Monat im bundesweiten Durchschnitt rund 1,7590 Euro. Das waren rund 0,5 Cent weniger als im Juni. Für einen Liter Diesel zahlten die Autofahrerinnen und Autofahrer rund 1,6433 Euro und somit rund 0,3 Cent weniger als im Vormonat. Damit erreichte der Dieselpreis ein neues Jahrestief. 

Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von Clever Tanken, sieht den Hauptgrund für den Rückgang der Kraftstoffpreise in der Entwicklung der Rohölpreise. „Anfang Juli kratzte der Preis für ein Barrel (159 Liter) der für Deutschland wichtigen Nordseesorte Brent noch an der 88-US-Dollar-Marke. Im Monatsverlauf sanken die Preise dann sukzessive auf bis zu rund 78 Dollar. Parallel dazu verringerten sich auch die Preise für Super E10 und Diesel.“ Als Ursache für den erneuten Rückgang des Dieselpreises sieht Bock einen zweiten wichtigen Faktor: die deutlich gefallenen Preise für Gasöl, das wichtigste Vorprodukt für Heizöl und Diesel.

Vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 kosteten im Juli im Bundesdurchschnitt 422,16 Euro. Das waren rund 1,10 Euro weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (1,8074 Euro) war der Liter Super E10 im Juli 2024 rund 5 Cent günstiger. Bei vier Tankfüllungen à 60 Liter entspricht dies einem Preisrückgang von rund 11,62 Euro gegenüber Juli 2023.

Für vier Tankfüllungen à 60 Liter Dieselkraftstoff zahlten Autofahrende im Juli im Bundesdurchschnitt rund 394,39 Euro und damit etwa 62 Cent weniger als im Juni. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (1,6440 Euro) war der Liter Diesel im Juni 2024 rund 0,1 Cent günstiger. Vier Tankfüllungen à 60 Liter kosteten damit im vergangenen Monat rund 17 Cent weniger als ein Jahr zuvor.

Preisschere zwischen Benzin und Diesel schließt sich weiter zu Lasten des Diesels

Ein Liter Super E10 kostete im Juli im Bundesdurchschnitt rund 0,1157 Euro mehr als ein Liter Diesel. Damit verringerte sich die Preisdifferenz zwischen beiden Kraftstoffsorten gegenüber Juni (0,1177 Euro) um rund 0,2 Cent zu Lasten des Diesels – und das den zweiten Monat in Folge. Da ein Liter Benzin mit rund 20 Cent mehr Energiesteuer belastet ist als Diesel, ist die Preisdifferenz zwischen den beiden Kraftstoffsorten nach wie vor nicht ausgeschöpft. Dies bedeutet, dass Diesel im Juli noch rund 8,4 Cent billiger hätte sein müssen.

Die günstigsten und teuersten Tanktage im Juli

Am günstigsten war Super E10 (1,7390 Euro) im bundesweiten Durchschnitt am Mittwoch, den 24. Juli. Diesel (1,6130 Euro) kostete wiederum am wenigsten am Mittwoch, den 31. Juli.

Am meisten zahlten die Autofahrerinnen und Autofahrer im Bundesdurchschnitt für den Liter Super E10 am Montag, den 8. Juli (1,7780 Euro) und für den Liter Diesel am Mittwoch, den 3. Juli (1,6760 Euro).

Städteranking im Juli: Bonn zum 21. Mal in Folge unter den Top zwei der günstigsten, Leipzig zum 15. Mal unter den Top zwei der teuersten Dieseltankstädte

Beim monatlichen Preisvergleich von Clever Tanken unter den 20 größten deutschen Städten belegte im Juli Mannheim (1,7316 Euro) den ersten Platz in der Kategorie der günstigsten Super-E10-Tankstädte. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Bonn (1,7341 Euro) und Stuttgart (1,7377 Euro).

Am teuersten war Super E10 im Juli in Bremen (1,7748 Euro), Nürnberg (1,7721 Euro) und Hamburg (1,7693 Euro).

Vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 kosteten im teuren Bremen durchschnittlich rund 425,95 Euro und damit rund 10,37 Euro mehr als im günstigen Mannheim.

Die Poleposition der günstigsten Diesel-Tankstädte belegte im Juli Bonn (1,6164 Euro). Die Bundesstadt schaffte es damit zum 21. Mal in Folge unter die Top zwei in dieser Kategorie – 18 Mal davon belegte Bonn den ersten Platz. Auf den Plätzen zwei und drei der günstigsten Diesel-Tankstädte folgten im Juli München (1,6250 Euro) und Bochum (1,6268 Euro).

Teuerste Diesel-Tankstadt war im Juli zum achten Mal in Folge Leipzig (1,6723 Euro), das damit zum 15. Mal nacheinander unter den Top zwei der teuersten Diesel-Tankstädte rangiert – 13 Mal davon auf dem ersten Platz. Auf Platz zwei in dieser Kategorie folgte im Juli erneut Wuppertal (1,6532 Euro). Den dritten Platz belegte Hamburg (1,6485 Euro).

Gründe für die Rohölpreisentwicklung im Juli

Die Rohölpreise zeigten im Juli eine volatile Entwicklung, die von mehreren globalen Faktoren beeinflusst wurde. Zu Beginn des Monats stiegen die Preise aufgrund der Erwartung einer starken Sommernachfrage nach Kraftstoffen und der anhaltenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten. Auch die Hoffnung auf Zinssenkungen in den USA, die das Wirtschaftswachstum und damit den Ölverbrauch ankurbeln könnten, stützte die Preise.

Im Monatsverlauf kam es jedoch zu Schwankungen, die vor allem durch gemischte Wirtschaftssignale und Befürchtungen einer nachlassenden Nachfrage aufgrund der Konjunkturabkühlung in China ausgelöst wurden. Diese Faktoren führten zeitweise zu einem Rückgang der Ölpreise. Zusätzlicher Preisdruck ging vom starken US-Dollar aus. Er dämpft die Nachfrage nach Öl bei den Anlegern, die andere Währungen halten.

Ausblick

Im August sprechen laut Steffen Bock vor allem zwei Faktoren für steigende Preise: Zum einen die drohende Eskalation in Nahost nach einem verheerenden Raketenangriff auf die von Israel annektierten Golanhöhen, für den Israel die radikal-islamische Hisbollah-Miliz im Libanon verantwortlich macht.

Zum anderen sind hierzulande in fast allen Bundesländern wie auch in vielen anderen Ländern weltweit Sommerferien. Damit erreicht die sogenannte Driving Season ihren Höhepunkt, was die Kraftstoffnachfrage und damit die Preise nach oben treiben dürfte.