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2. September 2020 19:00 Uhr

Kraftstoffpreise im August 2020

Clever Tanken: Kraftstoffpreise fallen im August

  • Benzin- und Dieselpreis gegenüber Juli je um rund 1 Cent günstiger
  • Super E10 am günstigsten in Bonn, Mannheim und Leipzig
  • Super E10 am teuersten in Frankfurt am Main, Stuttgart und Hannover
  • Diesel am günstigsten in Bonn, Leipzig und Dresden
  • Diesel am teuersten in Stuttgart, Wuppertal und Hannover

Nürnberg, 1. September 2020. Deutsche Autofahrer konnten im August weiterhin entspannt zur Tankstelle fahren. Denn wie bereits im Vormonat gab es dort an den Preistafeln wenig Bewegung. Allerdings: Hatten die Preise im Juli im Bundesschnitt gegenüber Juni noch leicht angezogen, bewegten sie sich im vergangenen Monat wieder marginal in die entgegengesetzte Richtung. Laut der monatlichen Auswertung des Verbraucherinformationsdienstes Clever Tanken kostete der Liter Super E10 im August im Mittel 1,2470 Euro. Das waren etwa 0,8 Cent weniger als im Juli. Für den Liter Diesel wurden im Bundesschnitt 1,0816 Euro aufgerufen – und damit ebenfalls etwa 0,8 Cent weniger als im Vormonat. 

Sommerferien und anziehende Konjunktur weltweit, eine schwere Explosion im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut und Hurrikan „Laura“ an der Südküste der USA: „Weltweit haben im August unterschiedliche Ereignisse die Rohölnotierungen an den Börsen gestützt. Der Höchstwert für ein Barrel (159 Liter) der für Deutschland wichtigen Nordseesorte Brent lag bei rund 46 US-Dollar. Im Juli hatte der Höchstwert noch bei etwa 44 US-Dollar gelegen. Aber: Die Weltwirtschaft ist noch immer weit entfernt von ihren Vor-Corona-Daten. Deshalb ist die Rohölnachfrage weiterhin niedrig. Zudem befindet sich der Euro weiterhin auf Höhenflug. Sein Kurs kratzte Ende August zeitweilig an der Marke von 1,20 US-Dollar – das ist der höchste Wert seit Mai 2018. Mit dem teuren Euro wird der Kauf von in US-Dollar gehandeltem Rohöl auf den hiesigen Märkten günstig. Diese gegensätzlichen Kräfte haben im vergangenen Monat maßgeblich für die erneute Preisstabilität an den Zapfsäulen gesorgt“, sagt Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von Clever Tanken.

Trotz der Erholung nach dem Shutdown im Frühjahr: Der Vergleich mit den Preisen am Jahresanfang zeigt, wie günstig Kraftstoff aktuell weiterhin ist. Im bisher teuersten Jahres-Tankmonat Januar hatte der Liter Super E10 noch 1,3979 Euro gekostet – rund 15 Cent mehr als im August. Für den Liter Diesel waren im Januar im Schnitt 1,2935 Euro aufgerufen worden und damit sogar rund 21 Cent mehr als im August. 

Für vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 zahlten Autofahrer im vergangenen Monat durchschnittlich 299,28 Euro. Das waren rund 1,92 Euro weniger als im Juli. Dieselfahrer zahlten für vier Tankfüllungen à 60 Liter im Bundesschnitt 259,58 Euro – und damit nur rund 1,99 Euro weniger als im Juli.

Benzin-Diesel-Schere verändert sich kaum

Der Preisunterschied zwischen Super E10 und Diesel lag im August bei 0,1654 Euro pro Liter. Gegenüber dem Vormonat (0,1651 Euro) hat sich die Benzin-Diesel-Schere damit zwar den vierten Monat in Folge geöffnet – allerdings lediglich um 0,0003 Euro. 

Günstigster und teuerster Tanktag

Im Bundesschnitt am günstigsten war Super E10 am Donnerstag, den 13. August, mit 1,2400 Euro pro Liter. Am meisten kostete Super E10 am Sonntag, den 23. August, mit 1,2550 Euro. 

Diesel war hingegen am Monatsende besonders preiswert – vor allem am Donnerstag, den 27. sowie am Samstag, den 29. August. 1,0710 Euro kostete der Liter an beiden Tagen im Mittel. Mit 1,0900 Euro zahlten Autofahrer hingegen am Sonntag, den 9. August, am meisten für den Liter Diesel.

Städteranking: Benzin und Diesel in Bonn zum dritten Mal in Folge am günstigsten

Beim Preisvergleich der 20 größten deutschen Städte von Clever Tanken belegte Bonn zum dritten Mal nacheinander Platz eins der günstigsten Super-E10-Tankstädte. 1,2116 Euro kostete der Liter hier im Schnitt. Damit schaffte es Bonn bereits zum sechsten Mal in 2020 auf die vorderen beiden Plätze in dieser Preiskategorie – fünfmal davon auf Platz eins. Hinter Bonn reihte sich im August Mannheim mit 1,2246 Euro ein. Den dritten Platz in dieser Kategorie holte sich wiederholt Leipzig mit 1,2326 Euro. 

Im Mittel am meisten zahlten Autofahrer für Super E10 hingegen in Frankfurt am Main (1,2633 Euro), Stuttgart (1,2623 Euro) und Hannover (1,2581 Euro). Vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 kosteten in Frankfurt am Main damit rund 303,19 Euro – etwa 12,41 Euro mehr als im günstigen Bonn.

Wenig Veränderungen gegenüber dem Vormonat gab es im August auch an den Preisspitzen der Dieseltankstädte. Bonn schaffte es zum dritten Mal in Folge auf Platz eins der preiswertesten Großstädte. 1,0500 Euro kostete der Liter hier im Monatsschnitt. Damit ist die frühere Bundeshauptstadt bereits zum siebenten Mal in diesem Jahr in den Top drei dieser Kategorie – fünfmal davon belegte sie die Poleposition. Auf den Plätzen zwei und drei folgten im August Leipzig (1,0647 Euro) und Dresden (1,0695 Euro). 

Den Titel der teuersten Diesel-Tankstadt holte sich im August wiederholt Stuttgart mit durchschnittlich 1,0970 Euro pro Liter. Dahinter tauschten Wuppertal (1,0892 Euro) und Hannover (1,0867 Euro) gegenüber dem Vormonat die Plätze. 

Kraftstoffpreise bleiben auch im September auf niedrigem Niveau

Für den September erwartet Clever-Tanken-Experte Steffen Bock, dass die Preise auf einem niedrigen Niveau verharren werden. „Rohöl ist von seinen Notierungen zu Jahresbeginn mit rund 69 US-Dollar pro Barrel Brent noch immer weit entfernt. Die Konjunktur zieht zwar wieder an und der Reiseverkehr hat seit einigen Wochen an Fahrt aufgenommen. Allerdings werden parallel zum Start der Grippe-Saison weltweit steigende Zahlen von Corona-Infizierten erwartet. Auch der Urlaubsverkehr geht im September wieder zurück. Zudem setzen viele Unternehmen weiterhin auf Homeoffice für ihre Mitarbeiter. Und das Ölkartell OPEC sowie verbündete Länder wie Russland hat seine Förderkürzungen im August wieder leicht gelockert, was mehr Öl in den Markt bringt. All das dürfte die Rohölpreise weiter unter Druck setzen. Zu guter Letzt stützt der starke Euro den Einkauf von Rohöl hierzulande weiterhin – und damit die Preise an den Zapfsäulen.“ 

Trotz dieser positiven Aussichten rät Steffen Bock Autofahrern, die Kraftstoffpreise entlang ihrer geplanten Fahrtroute via App, Navigationsgerät oder dem Internet zu vergleichen. So sparen sie in jedem Fall und kurbeln den Wettbewerb unter den Anbietern an. Beachten sollten sie jedoch die teils enormen Sprünge im Tagesverlauf und zwischen den Anbietern. Günstige Tankzeiten bieten sich oft im Zeitraum zwischen 8 und 10 Uhr, 12 und 13 Uhr und ab 18 Uhr am Abend.